Donnerstag, 11. Juni 2009

Ein stürmischer Tag



Unsere wunderschönen Pfingstrosen (Paeonia officinalis) (sie standen schon auf diesem Fleck vor 17 Jahren, als wir das Haus gekauft haben!), drohen weggepustet zu werden.
Draußen stürmt es und es ist richtig kühl.



Bevor sie denn ganz weggepustet sind, habe ich mir eine Blüte, welche wundervoll duftet, für unser Wohnzimmer gegönnt....


Diese wunderschöne weinrote Pfingstrose haben wir vor ca. 5 Jahren selbst gepflanzt. Ich muss schon sagen, sie wachsen sehr sehr langsam.

Ein japanisches Gedicht über die Pfingstrose besagt:

"Im Stehen wie eine Chinesische Pfingstrose,
im Sitzen wie ein Strauch-Pfingstrose,
und die Art wie sie läuft die Blüte einer Lilie."

Das Sprichwort beschreibt die drei unterschiedlichen Schönheitsideale, denen eine Frau entsprechen soll: Wenn sie steht, soll sie einer chinesischen Pfingstrose gleichen, mit ihrem kräftigen Stängel und der vollen Blüte. Wenn sie sitzt, soll sie dagegen zerbrechlich wirken wie die Strauch-Pfingstrose. Und wenn sie geht, soll sie anmutig sein wie eine Lilie.

Im asiatischen Raum wurde die Pfingstrose schon vor mehr als 1000 Jahren kultiviert. Im mitteleuropäischen Raum, kennt man sie seit der Antike.

Sogar in der Medizin hat sie zur damaligen Zeit eine Rolle gespielt.
Hildegart von Bingen schrieb in ihrer Physica über die Pfingstrose:

Die Paeonie (beonia, Dactylosa) ist feuerfarben und hat gute Wirkung. Sie hilft sowohl gegen die dreitägigen wie die viertägigen Fieber... Unt wenn ein Mensch den Verstand verliert, so als ob er nichts wüßte und gleichsam in Ekstase läge, tauche Päoniensamen in Honig und lege sie auf seine Zunge, so steigen die Kräfte der Päonie in sein Gehirn empor und erregen ihn, so dass er rasch seinen Verstand wiedererlangt … Aber nimm auch Päoniensamen und tauche sie in das Blut eines Blutegels und hülle dann die übelriechenden Samen in einen Teig aus Weizenmehl, und wenn jemand durch die Fallsucht zu Fall kommt, lege sie in seinen Mund, während er so daliegt, und tue dies, so oft er durch diese Krankheit zu Fall kommt, und endlich er geheilt werden. (Zitiert nach Krausch, S. 323)

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